… unsere Sache hat einen Haken!

Weil die Geschichte von Scheßlitz eng mit dem ehemaligen Fürstbistum Bamberg verbunden ist, zeigt das Wappen der Stadt in Erinnerung an den Fürstbischof Lamprecht von Brunn (1320/30 bis 1399) einen Angelhaken aus dessen Familienwappen. Lamprecht von Brunn war es, der 1395 mit der Gründung des Elisabethen-Spital in Scheßlitz den Grundstock für eine bis heute bestehende soziale Einrichtung geschaffen hat. Dem Spital vermachte er schließlich auch seine umfangreiche Bibliothek.
Der Angelhaken aus dem Stadtwappen in Erinnerung an Lamprecht von Brunn ist das Symbol für unseren Verein. Wir werfen ihn sinnbildlich aus, um immer wieder Neues aus der Geschichte unserer Heimat zu fischen. Deshalb hat unsere Sache, der Heimatkundliche Verein, einen Haken.


Das Wappen der Stadt Scheßlitz

Kennzeichen für eine mittelalterliche Stadt war die Berechtigung, Märkte abzuhalten, die persönliche Freiheit der Bewohner und das Recht auf Befestigung. Die Mauer im Scheßlitzer Wappen dokumentiert dieses Recht. Als der Andechs-Meranier Otto I. 1230 in der „civitas“ Scheßlitz einen Vertrag unterzeichnete, war Scheßlitz bereits zu einem Mittelpunkt im Gebiet östlich von Bamberg aufgestiegen. Nach der einschlägigen Literatur ist damit „Scheheslice“ die älteste Stadt im Landkreis Bamberg. Der Angelhaken aus dem Wappen des Bischofs Lamprecht von Brunn neben dem Bamberger Löwen kennzeichnet die politische Zugehörigkeit zum Fürstbistum Bamberg bis zur Säkularisation. Damit wird gleichzeitig Bischof Lamprecht gewürdigt, der mit der Gründung des Hospitals im Jahre 1395 den Grundstein für eine Sozialeinrichtung gelegt hatte, die heute im umfassend renovierten und erweiterten Altenheim St. Elisabeth dem Stiftungsgedanken gerecht wird.

1819 wurde der Löwe als unerwünschtes Sinnbild ehemaliger Herrschaftsverhältnisse durch ein von Blau und Weiß schräg geteiltes Feld ersetzt, der Angelhaken schwarz tingiert. Seit 1836 griff man das alte Wappen wieder auf, der Hochstiftslöwe von Bamberg, zwischenzeitlich fälschlich gekrönt, hat wieder die richtige Darstellung erhalten.

© Stadt Scheßlitz